Hochschule Reutlingen
08.04.2024

ESB nAIght: Diskussionsrunde zu künstlicher Intelligenz

Rund um KI – von Geschäftswert bis hin zu ethischen Auswirkungen

Die Integration künstlicher Intelligenz (KI) in verschiedenen Branchen sorgt für viel Gesprächsstoff. Dabei stehen Themen von potenziellem Geschäftswert bis hin zu ethischen Auswirkungen im Fokus. Diesen Themen haben sich die Experten am 25. März bei der ESB nAIght angenommen und dabei erläutert, wie KI die Branchen und die gesamte Gesellschaft verändern wird. Die Redner haben unterschiedliche fachliche Hintergründe und konnten das Thema „künstliche Intelligenz“ daher aus verschiedenen Perspektiven beleuchten und die Debatte durch vielfältige Einblicke und Erfahrungen bereichern. Während des Events wurde Fragen wie „Wie ziehen Unternehmen Nutzen aus KI?“, „Wie funktioniert KI?“ und „Inwieweit bietet KI auch Grund zur Sorge?“ nachgegangen.

Prof. Martin Mocker hat die ESB nAIght mit einer dynamischen Einführung in künstliche Intelligenz eingeleitet, in die auch das Publikum durch ein interaktives Spiel einbezogen wurde. Er hat Beispiele für KI-generierte Bilder und die zugrunde liegenden Prompts präsentiert.

Danach hat Dr. Armin Kurrle, Leiter des Data & AI Hub bei Porsche, die KI-Strategie seines Unternehmens vorgestellt, mit der Vision, KI bis zum Jahr 2030 nahtlos in alle Geschäftsbereiche integriert zu sehen. „Mein Wunsch für 2030 ist, dass KI ein zentraler Bestandteil aller Geschäftsbereiche bei Porsche sein wird.“, sagte Dr. Kurrle. Er hat erklärt, wie KI bei Porsche abteilungsübergreifend zum Einsatz kommt – von der technischen Abteilung bis zur Finanzabteilung. Dabei hat er betont, welche Rolle diese unter anderem bei der Analyse von Kundendaten oder der Verbesserung von Produkten und Dienstleistungen spielt. KI kann beispielsweise Kundenverhalten vorhersagen, Fahrzeugausstattung optimieren und Lebensmittelverschwendung in Werkskantinen reduzieren. Die Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb und die Nachhaltigkeitsbemühungen sind also vielfältig.

Der zweite Beitrag stammte von Prof. Dirk Schieborn. Er hat die inneren Abläufe und Mechanismen von KI und maschinellem Lernen erläutert, um dem Publikum die zugrunde liegenden Prozesse und Algorithmen näher zu bringen, durch die Maschinen lernen und selbstständig Entscheidungen treffen können. Darüber hinaus ist er auf das transformative Potenzial generativer KI eingegangen, die wahrscheinlich „massive Veränderungen“ mit sich bringen wird – vergleichbar mit dem Aufkommen des Internets. Er hat die Unterschiede zwischen generativer KI und herkömmlicher KI erklärt, die in der Mustererkennung und der Generierung neuer Inhalte auf Grundlage der vorhandenen Parameter liegen. Es ist ein Paradigmenwechsel mit Auswirkungen auf zahlreiche Branchen, darunter auch die Kreativbranche.

Prof. Elizabeth Hofvenschiöld hat sich anschließend Fragen rund um Ethik und künstliche Intelligenz gewidmet. Sie hat die ethischen Dimensionen der KI-Entwicklung hervorgehoben und betont, dass Technologie nicht neutral ist, sondern von den Werten und Bias ihrer Schöpfer geprägt wird. „Die von uns geschaffenen Technologien prägen unser Verhalten.“, gab Prof. Hofvenschiöld zu bedenken. Sie ermahnte Stakeholder dazu, neben dem technischen und rechtlichen Rahmen auch die ethischen Auswirkungen von KI zu berücksichtigen, und sprach sich für eine verantwortungsvolle KI-Entwicklung aus, die den gesellschaftlichen Werten und Normen entspricht.

Durch den interdisziplinären Austausch und die ethische Reflexion konnte das Publikum ein umfassendes Verständnis von KI erlangen und an bereichernden Einblicken teilhaben.